"Wenn Sie wüssten, wen wir schon alles sicher haben." Mit diesem Satz schürte Uli Hoeneß große Hoffnung bei den Fans seines FC Bayern. Sie träumten von Griezmann, Dybala, de Ligt, Sané oder Martial. Seit der forschen Ansage des Präsidenten jedoch gibt der FC Bayern eine mehr als unglückliche Figur auf dem Transfermarkt ab. Bekommen die Münchner am Ende doch noch die Spieler, die sie sich wünschen? Ein Kommentar.

Der ärgste Konkurrent des FCB legt sich mächtig ins Zeug, um in der kommenden Saison den Meistertitel zu holen. Borussia Dortmund war auf großer Shoppingtour und brachte Mats Hummels, Thorgan Hazard, Nico Schulz und Julian Brandt mit nach Hause. An der Säbener Straße dagegen herrscht Transferflaute. Bislang sicherten sich die Bayern Jann-Fiete Arp, Benjamin Pavard und Lucas Hernández. Letzterer kostete 80 Millionen Euro und stellt defensiv eine große Verstärkung dar. Hernández kann sowohl Innen- und Außenverteidiger, als auch defensives Mittelfeld spielen. Sein Landsmann Pavard kommt vom VfB Stuttgart. Er gilt als großes Talent, konnte dieses aber in einer schwachen VfB-Mannschaft noch nicht zeigen. Der 19-jährige Arp soll sich im Angriff durchsetzen. Fans und Experten sehen den ehemaligen Hamburger jedoch kritisch. Die Klasse für den FC Bayern wird ihm von einigen Seiten abgesprochen.

Die Liste der Abgänge an der Isar liest sich äußerst prominent. Mats Hummels, Arjen Robben, Franck Ribéry, James Rodríguez und Rafinha verlassen den Verein. Auch hinter dem Verbleib Jérome Boateng steht ein großes Fragezeichen. Um international wieder konkurrenzfähig zu werden, reichen die Käufe von Pavard, Hernández und Arp nicht aus. Auch Trainer Niko Kovač schlägt Alarm und fordert Verstärkung.

Was steckt hinter der Gelassenheit von Hoeneß?

Für Kovač ist klar: "Vier Spieler brauchen wir noch." Doch welche vier Spieler haben die Münchner auf dem Zettel? Klar ist: Leroy Sané ist der Wunschspieler des Vereins, das wurde von den Bossen öffentlich bestätigt. Noch hat sich der 23-jährige Nationalstürmer nicht entschieden, ob er zu den Bayern will oder lieber bei Manchester City bleibt. Sollte Sané nicht nach München wechseln, dürfen die Fans auf einen Plan B gespannt sein. Namen geistern viele durch die Medienlandschaften, kommentiert haben die Bayern allerdings keinen einzigen. Uli Hoeneß gibt die Marschroute vor. "Bis Ende Juli musst du fertig sein", so die klare Ansage des Präsidenten. Ein guter Monat also bleibt den Münchnern, um ihren Kader gezielt zu verstärken. Die Spieler, die der deutsche Meister angeblich ins Auge gefasst haben soll, entschieden sich für andere Vereine.

Ist der FC Bayern keine Topadresse mehr in Europa? Oder haben sich die Verantwortlichen längst für Neuzugänge entschieden, deren Namen nicht in der Presse gehandelt werden? Weiß Uli Hoeneß bereits, wie sein Team am 16. August in die neue Saison starten wird und will die spekulierende Medienlandschaft zappeln lassen? Für die Fans der Bayern ist klar: Ohne namhafte Neuzugängen werden die Titel 2020 an andere Vereine gehen. Sie erwarten große Spieler, die eine ähnliche Ära prägen können, wie Arjen Robben und Franck Ribéry es getan haben. Den Anhängern steht ein spannender Juli bevor. Nicht, dass es am Ende heißt: "Wenn Sie wüssten, wen wir alles gerne gehabt hätten."

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images