Die "Löwen" haben zugebissen – wenn auch mit etwas Anlauf. Nach dem 1:1-Remis Başakşehirs bei Kayseri nutzte Galatasaray am Abend die Möglichkeit den Abstand auf den Spitzenreiter zu verkürzen und gewann, dank eines Kraftaktes und großen Willen, 3:2 bei Bursa.

Nach dem souverän wie hochverdienten 5:0-Sieg über Antalya am vergangenen Wochenende hatte Fatih Terim wenig Anlass zur Veränderung seiner Startformation und tauschte lediglich Emre Akbaba für den defensiveren Ryan Donk aus.

Das Ergebnis Başakşehirs vom Nachmittag und deren Punktverlust in Kayseri war vor dem Anpfiff auch in Bursa angekommen. Die langersehnte Chance also für Galatasaray den Acht-Punkte-Vorsprung auf den Spitzenreiter zu verkürzen. Der Druck, das Spiel in Bursa unbedingt gewinnen zu müssen, lähmte die "Löwen" allerdings förmlich, was dem Gastgeber, der sich aktuell in höchster Abstiegsgefahr befindet, in die Karten spielte. Mit einem beherzten Sprint auf der rechten Außenbahn ließ Yusuf Emre erstmals alt aussehen und fand mit seiner Hereingabe im Fünfmeterraum Diafra Sakho (15.), der den Ball im Fallen über die Linie bugsierte – 1:0 für Bursa! Rund eine halbe Stunde später der nächste Schock für den Rekordmeister – und was für einer: Allano bediente mit einem flachen Zuspiel am Strafraumrand Saivet (42.), der den Ball aus 20 Metern in den linken Winkel hämmerte. Mit den ersten Anzeichen des Muts zur Verzweiflung, köpfte Ndiaye (45+3.), auf Vorlage des aufgerückten Luyindama, Galatasaray noch vor der Pause zum 1:2-Anschlusstreffer.

Erst Diagne vom Punkt, dann Feghouli traumhaft in den Winkel

Die Devise für den zweiten Durchgang war klar: Nur ein Sieg würde Galatasaray im Meisterschaftsrennen weiterhelfen. Zunächst verpasste Ndiaye (48.) die Chance auf den Ausgleich, dann aber bot sich Stürmer Mbaye Diagne die riesen Gelegenheit per Strafstoß auf 2:2 zu stellen. Vorausgegangen war ein Foul von Bursa-Abräumer Aytaç, der gegen Belhanda zu spät kam und der Marokkaner überstürzt zu Boden brachte. Schiedsrichter Arslanboga zeigte zurecht auf den Punkt! Diagne (56.) blieb cool und verwandelte halb hoch ins rechte Eck – 2:2! Eine, in dieser Phase, hitzige Partie (bereits sechs gelbe Karten nach 60 Minuten) kippte nun zu Gunsten der "Löwen": Onyekuru, der diesmal nicht ganz so auffällig wie gewöhnlich agierte, passte an den Strafraumrand, wo Feghouli (63.) den Ball mit seinem schwächeren linken Fuß, unnachahmlich ins lange Eck schlenzte. Das Spiel war gedreht. Beinahe gelang Galatasaray gar noch der vierte Treffer durch Onyekuru (82.), Arslanboga entschied aber nach Rücksprache mit dem VAR auf Abseits.