Dass sich die Wege von Galatasaray und Younès Belhanda im Winter trennen, gilt schon seit einiger Zeit als wahrscheinlich. Nun bringen deutsche und türkische Medien eine Rückkehr nach Gelsenkirchen ins Spiel.

Oberflächlich betrachtet, würde diese Option vielleicht für alle Parteien Sinn ergeben. Der Spieler dürfte mit seiner Situation bei den „Löwen“ ganz und gar nicht zufrieden sein. Zunächst wurde er von den eigenen Fans zum Sündenbock für die schwankenden Leistungen der gesamten Mannschaft gemacht und gnadenlos ausgepfiffen, dann – als er sich einigermaßen stabilisiert hatte – musste er quasi jeden Tag neue Transfergerüchte über sich lesen. Fakt ist: der Marokkaner ist einer der Topverdiener im Kader, konnte in dieser Saison allerdings bisher noch zu wenige Glanzpunkte setzen. In 19 Spielen (Liga, Pokal, Supercup und Champions League) kommt der 29-Jährige auf sechs Torbeteiligungen und präsentierte sich gerade zu Saisonbeginn oft phlegmatisch und defensiv schwach. Auch deshalb liegen die Hoffnungen der Fans und Verantwortlichen klar auf der Rückkehr von Emre Akbaba. Der Langzeitverletzte würde sich mit Belhanda in der Rückrunde um den Platz als Spielmacher streiten und hätte aktuell vermutlich die Nase vorn.

Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht

Anders sähe die Situation allerdings auch auf Schalke nicht aus. Die „Knappen“ hätten möglicherweise Bedarf an einem Backup für den wiedererstarkten Amine Harit, gerade da Nabil Bentaleb unter David Wagner keine Zukunft hat. Und genau das wäre aber auch der erste Knackpunkt bei der Konstellation Schalke und Belhanda: die Blau-Weißen müssten viel Gehalt und Ablöse für einen Ersatzmann bezahlen und Belhanda würde von einer Bank auf die nächste wechseln. 2016 hätten die Gelsenkirchener ihn gerne gehalten, konnten und wollten die Forderungen seines damaligen Arbeitgebers Dynamo Kiew allerdings nicht erfüllen. Heute wären die Forderungen Galatasarays kaum niedriger, die Leistungen Belhandas rechtfertigen diesen Preis im Vergleich zu damals allerdings kaum noch. Daher ist dieses Gerücht im Endeffekt doch wohl eher nicht viel mehr als eben ein solches. Wahrscheinlicher scheint ein Wechsel nach China oder Saudi-Arabien, wo der Zehner keinerlei finanziellen Kompromisse eingehen müsste und – vermutlich noch wichtiger – endlich wieder befreit aufspielen könnte.

Foto: Franck Fife / Getty Images

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