Fenerbahçe-Präsident Ali Koç holte am Sonntag Nachmittag auf einer Pressekonferenz in Antalya zum großen Rundumschlag gegen die Ligakonkurrenten Trabzonspor und Galatasaray sowie den türkischen Fußballverband aus. Außerdem bestätigte der Klub-Boss, dass noch ein Linksverteidiger verpflichtet werden soll. 

Am Samstag kündigte Fenerbahçe für den abschließenden Tag im Trainingslager in Antalya eine Pressekonferenz mit Klub-Chef Ali Koç an, der sich über die aktuellen Geschehnisse im Klubumfeld und des türkischen Fußballs äußern werde. Es durfte angesichts der Ereignisse in jüngster Vergangenheit ein echtes Medien-Gewitter erwartet werden – und so kam es dann auch. Ali Koç redete fast eine Stunde Klartext und nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Besondere Kritik äußerte Koç erneut am türkischen Fußballverband, der erst am Freitag den Antrag von Fenerbahçe bezüglich eines Änderungsvorschlags der finanziellen Ausgabelimits abgelehnt hatte. "Der türkische Fußballverband versucht verzweifelt ein ähnliches Konstrukt durchzusetzen, wie es die UEFA mit dem Financial Fair Play macht. Doch das System ist alles andere als förderlich und deshalb auch in anderen Ligen Europas nicht verbreitet. Nur in der Türkei gibt es sowas. Wir sind weiterhin der Meinung, dass die derzeitigen Regelungen nicht wettbewerbsfördernd sind und stemmen uns deshalb dagegen", erklärte Koç bestimmend. Nach Ansicht des Fenerbahçe-Bosses sei das Finanz-System lückenhaft und biete anderen Klubs mehr Chancen als anderen. Als Beispiel nannte Koç dabei Trabzonspor, bei denen er insbesondere Präsident Ağaoglu kritisierte und ihm zwielichtige Geschäfte in den vergangenen fünf Jahren unterstellte.

"2011 haben sie es schon versucht und nun wieder"

Ali Koç betonte auch, dass es den Anschein mache, dass Fenerbahçe mutwillig von außen zerstört werden solle. Der Klub-Boss glaubt dabei sogar an eine Verschwörung: "2011 haben sie versucht uns die Meisterschaft wegzunehmen. Ich habe das Gefühl, dass aktuell eine ähnliche Situation vorherrscht. Alles was Fenerbahçe betrifft, wird automatisch in ein schlechtes Licht gerückt." Neben Ağaoglu bekam auch Galatasaray-Boss Mustafa Cengiz einen Rüffel mit: "In letzter Zeit häufen sich Aussagen von ihm über Fenerbahçe, wo ich mich frage, ob er überhaupt wisse, von was er rede", ätzte Koç. Der kurzfristige Zwist mit Sportdirektor Damien Comolli bezüglich des Falette-Deals sei indes geklärt. Der Franzose bleibt – entgegen den medialen Spekulationen in dieser Woche – im Amt. Koç bestätigte, dass man weiter auf der Suche nach einem Linksverteidiger sei. Doch vor allem in Puncto Transfers sieht der 52-jährige Geschäftsmann den TFF einmal mehr als Hindernis: "Wir haben zwei, drei Kandidaten. Doch mit den aktuellen Gegebenheiten sind uns die Hände gebunden. Wir müssen schauen, ob wir eine Lösung finden."