Während Fenerbahçe und vor allem Galatasaray bereits auf dem Transfermarkt zugeschlagen haben, warten die Fans der „Adler“ bisher vergeblich auf Verstärkung. Bedarf gäbe es zwar, die finanzielle Situation lässt allerdings keine großen Sprünge zu.

Aktuell befindet sich Beşiktaş auf Platz 5 und liegt damit in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen oder gar der Tabellenführung. Trotzdem kann auch diese Platzierung nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Hinrunde äußerst holprig verlief. Gerade aufgrund vieler verletzter Spieler konnte Abdullah Avcı häufig nicht seine bevorzugte Elf aufbieten. Die zweite Garde entpuppte sich dabei dann leider auch selten als echte Alternative. Bedarf besteht in erster Linie im Sturm. Im Zentrum ist Kapitän Burak Yılmaz gesetzt und mit fünf Treffern auch bester Torschütze seines Teams. Der mittlerweile 34-jährige Routinier gehörte allerdings zu den Spielern, die immer wieder von Verletzungen gebremst wurden. So kam er insgesamt nur auf elf Spiele und seine Vertreter Yalçın und Nayir konnten ihn nicht adäquat ersetzen. Gerüchte gab es zuletzt um Aleksandar Prijović (Al-Ittihad) und Felipe Caicedo (Lazio). Cenk Tosun, sicherlich die favorisierte Lösung der Fans, wird hingegen nach aktuellem Stand in England bleiben.

Verletzungspech bereitet Avcı Kopfzerbrechen

Auch in anderen Mannschaftsteilen hätte Beşiktaş theoretisch Bedarf. Zwar sind alle Positionen doppelt besetzt, Verletzungen und Formkrisen dürften die sportliche Leitung allerdings noch häufiger ins Grübeln bringen. Über einen Rechtsverteidiger als Entlastung für Altmeister Gönül (und den häufig verletzten Douglas) oder einen offensiven Flügelspieler würde man sicherlich nachdenken, sofern die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen. Ähnliches gilt für die nominell stärksten Mannschaftsteile Innenverteidigung und zentrales Mittelfeld. Ohne Verletzungen ist man hier eigentlich gut aufgestellt, die wiederholten Ausfälle von Víctor Ruiz und die schwere Verletzung von Dorukhan Toköz stellen Avcı aber immer wieder vor komplizierte Aufgaben. Hier wird man aber vermutlich nur nachlegen, wenn Spieler den Verein verlassen. Es ist davon auszugehen, dass auch die „Adler“ ihre Zurückhaltung auf dem Transfermarkt noch aufgeben werden. Einen Kaufrausch sollten die Fans allerdings nicht erwarten.