Nach einer echten Katastrophensaison gab es bei Fenerbahçe einen großen Umbruch. Das neu zusammengestellte Team um Rückkehrer Emre Belözoğlu, Max Kruse und Luiz Gustavo hatte zwar auch mit einigen Höhen und Tiefen zu kämpfen, nun geht es aber mit Platz 4 in die Winterpause. Dies sind die größten Gewinner und Verlierer der Hinserie.

Die Gewinner der Hinrunde

Vedat Muriqi: Schon lange hat kein Neuzugang mehr so in Kadıköy eingeschlagen, wie der Kosovare. Der Mittelstürmer knüpft nahtlos an seine hervorragende Saison bei Rizespor an und ist nicht nur aufgrund seiner zehn Tore nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Auch sein unermüdlicher Kampfgeist und seine Bindung zum Club haben aus Muriqi einen echten Publikumsliebling gemacht. Natürlich locken seine Leistungen bereits Interessenten aus ganz Europa an, vorerst bleibt der 1,94m-Hühne allerdings Fenerbahçes beste Waffe.

Ozan Tufan: An Ozan Tufan führte in dieser Saison kein Weg vorbei. Nur sage und schreibe drei Minuten verpasste der Allrounder in dieser Süper Lig Saison. Ansonsten lief der 24-Jährige überall auf, wo sein Trainer ihn hinbeorderte und erledigte all seine Aufgaben mit Bravour. Hatte man ihn in der letzten Saison noch in die Reserve und schließlich zu Alanyaspor abgeschoben, ist Tufan mittlerweile dritter Kapitän und hat jüngst seinen Vertrag vorzeitig verlängert. Spätestens ab der nächsten Saison wird der türkische Nationalspieler im zentralen Mittelfeld gesetzt sein, bis dahin bleibt er die positive Überraschung der Saison.

Altay Bayındır: Die Hinrunde des jungen Torhüters war beileibe nicht fehlerfrei und trotzdem oder paradoxerweise gerade deswegen ist Bayındır ein echter Gewinner. Der Schlussmann der U21 hat nämlich trotz einiger Patzer das absolute Vertrauen seines Trainers. Nach seinem Wechsel von Ankaragücü ist Bayındır gesetzt und hat jedes Spiel in der Liga bestritten. So viel Rückendeckung ist immens wichtig für einen Torwart und Bayındır zahlte die Wertschätzung seines Trainers mit überwiegend guten Leistungen zurück. Geht die Entwicklung des 21-Jährigen so weiter, hat Fenerbahçe für Jahre einen sicheren Rückhalt.

Die Verlierer der Hinrunde

Adil Rami: 45 Minuten durfte der französische Weltmeister in seinem ersten Spiel gegen Ankaragücü mitwirken. In dieser Zeit verschuldete er einen Gegentreffer, zeigte sich insgesamt indisponiert und blieb zur Halbzeit angeschlagen in der Kabine. Danach folgte – nichts. Der Innenverteidiger saß zwar regelmäßig auf der Bank, auf weitere Einsatzzeiten kam er in der Liga allerdings nicht. Hinter Aziz, Zanka, Jaílson und dem mittlerweile verletzten Çiftpınar war der Franzose fünfte Wahl, obwohl es im Abwehrzentrum vergleichsweise viel Fluktuation gab.

Mevlüt Erdinç: Die Ansprüche des mittlerweile 32-Jährigen dürften nicht allzu groß gewesen sein, als er den Schritt von Başakşehir zu Fenerbahçe machte. Als erster Vertreter des gesetzten Muriqi sollte er als Joker in den letzten Minuten für neuen Schwung sorgen. Das misslang allerdings gründlich. Als sich Muriqi verletzte, konnte auch sein designierter Vertreter nicht mitwirken und im Pokal enttäuschte Erdinç ebenfalls. 215 Minuten und keine Torbeteiligung in Liga und Cup sind selbst für einen Ersatzmann zu wenig. Nun hofft der Mittelstürmer auf die Rückrunde.

Mehmet Ekici: Während die beiden oben genannten zumindest theoretisch mitwirken durften, liegt die Sache bei Mehmet Ekici anders. Der gebürtige Münchener bekam die absolute Höchststrafe und wurde von Ersun Yanal nicht für den Ligabetrieb gemeldet. Klarer kann man einem Spieler nicht zeigen, dass man nicht auf ihn setzt. Der offensive Mittelfeldspieler dürfte die Winterpause nutzen, um einen neuen Verein zu finden, wo er seine Qualitäten wieder einbringen darf. Ob es nämlich in der Rückrunde einen Kaderplatz bei den „Kanarienvögeln“ für ihn gibt, steht in den Sternen.