Nach der knappen Niederlage gegen Başakşehir und dem späten Nackenschlag gegen Brügge stand Galatasaray vor einer erneuten schweren Prüfung gegen Trabzonspor. Zwar reichte es erneut zu keinem Sieg, der 1:1-Ausgleich in der letzten Minute könnte den „Löwen“ aber trotzdem Aufschwung geben.

Einzig und allein der fehlenden Konstanz der Konkurrenz ist es zu verdanken, dass Titelverteidiger Galatasaray trotz einer bisher äußerst durchwachsenen Saison nach wie vor auf Schlagdistanz zu den europäischen Plätzen liegt. Da Fatih Terim aber verhindern will, dass die anderen Vereine den „Löwen“ enteilen, sollte gerade gegen einen der aktuellen Konkurrenten aus Trabzon ein Auswärtssieg her. Auch aufgrund der personellen Lage alles andere als ein Selbstläufer. Die Startelf stellte sich daher auch beinahe von selbst auf: während die Viererkette aus dem Spiel gegen Brügge eine Bewährungschance erhielt, verdrängte Nzonzi Seri auf die Bank. Offensiv sollte der formschwache Belhanda Ersatzstürmer Büyük mit Bällen versorgen.

Beiden Teams war das Bemühen von Beginn an nicht abzusprechen, insgesamt neutralisierten sie sich aber und große Chance blieben Mangelware. Dafür ging es kämpferisch zur Seite, manchmal auch jenseits des Erlaubten. Galatasaray hatte dabei Glück, dass Bayram nach 26 Minuten für einen Wischer in Pereiras Gesicht nur die gelbe Karte bekam. Erste ernstzunehmende Torannäherungen gab es dann in der 43 . Minute, als zunächst Sørloth eine Hereingabe des Portugiesen knapp verpasste und im Gegenzug Belhanda knapp über das Gehäuse zielte. So ging es torlos in die Pause.

Offenes Visier im zweiten Durchgang

Zu Beginn des zweiten Durchgangs stärkte Terim die Offensive und brachte Durmaz für Lemina und der Schwede sorgte direkt für Verwirrung im Strafraum der Gastgeber. Die daraus resultierende Ecke blieb allerdings folgenlos. Dafür gab es auf der anderen Seite die kalte Dusche: Kapitän José Ernesto Sosa brachte einen Freistoß von der linken Seite butterweich in den Strafraum, wo Sørloth nahezu unbedrängt einköpfen konnte (50.). Terim reagierte direkt und brachte Seri für Feghouli. Der Titelverteidiger lief in der Folge wütend an, entblößte dadurch aber auch häufig seine Defensive für Konter der Gastgeber. So folgten Chancen auf beiden Seiten und es entwickelte sich ein deutlich interessanteres Spiel, als in der ersten Halbzeit. Auf Seiten Galatasarays vergaben Marcão und Belhanda die größten Chancen und für Trabzonspor blieben Sørloth und Nwakaeme glücklos. Der Marokkaner musste dann für Emre Mor Platz machen. Schließlich wurden die Bemühungen der Gelb-Roten belohnt: Nagatomo passte auf Büyük, erhielt den Ball überlegt zurück und zog ab. 1:1 in letzter Minute (90.)! Nun war es an Trabzon wütend anzulaufen, doch die Defensive der Gäste hielt dicht. Durch das Unentschieden tritt Galatasaray zwar weiter auf der Stelle, insgesamt dürften sie über den späten Ausgleich aber doch glücklich sein.