Die viel zitierte und lange abgestrittene Krise ist endgültig angekommen in Dortmund. Auf der gestrigen Jahreshauptversammlung wurde die Mannschaft mit einigen Pfiffen bedacht. Mit Spannung wurde erwartet, wie sich Hans-Joachim Watzke zum viel gescholtenen Trainer Lucien Favre positionieren würde. Er sprach ihm sein Vertrauen aus, doch für wie lange?

Nur einen Tag nach dem blamablen 3:3 gegen Paderborn blickte man auf der JHV in lange Gesichter. Diesen Tag hatte man sich anders vorgestellt beim BVB. Während viele schon damit rechneten, dass Lucien Favre direkt nach dem Remis nicht mehr der Trainer der Borussia sein würde, vertraut die Chefetage erst einmal weiter auf den Schweizer. "Lucien, du hast weiterhin unser Vertrauen. Aber es ist auch eines klar: Am Ende ist Fußball auch immer über Ergebnisse definiert. Wir hoffen, dass es gelingt, eine Wende zum Positiven herbeizuführen. Dafür hast du alle Unterstützung, die die wir dir geben können.", so Watzke.

Die Einstellung entscheidet

In Fußball-Deutsch bedeutet das: In höchstens zwei Wochen bist du weg, wenn es so weiter geht. Das weiß auch Favre. Die nächste Partie findet am Mittwoch beim FC Barcelona statt. Gegen solch einen Gegner dürfte man verlieren, solange die Spieler couragiert und leidenschaftlich auftreten. Anschließend geht es zu Hertha BSC Berlin. Die alte Dame befindet sich mitten im Abstiegskampf und wird gegen den großen Favoriten alles in die Waagschale werfen. Diese beiden Spiele wird Favre wohl noch bekommen. Anschließend entscheidet sich, wie es weitergeht. Es wird sich nun zeigen, ob er die Spieler noch erreicht. Treten sie weiterhin vollkommen lustlos und ohne Freude am Fußball auf, wird die Reißleine spätestens in einer Woche gezogen werden.

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