Fenerbahçe wollte trotz schmerzhafter Ausfälle einen wichtigen Auswärtssieg gegen Malatyaspor erringen. Dieses Ziel verpassten sie allerdings nach zwei zähen und hart geführten Halbzeiten. Durch ein torloses Unentschieden rutschen sie auf den vierten Platz ab.

Da die Konkurrenz vorgelegt hatte und Trabzonspor, Başakşehir sowie Beşiktaş an Fenerbahçe vorbeigezogen waren, musste der bisherige Tabellenzweite gegen Yeni Malatyaspor gewinnen, um den alten Abstand wiederherzustellen. In Abwesenheit der beiden Topscorer Vedat Muriqi und Max Kruse überraschte Ersun Yanal dabei mit seiner Aufstellung: während Nabil Dirar den gesperrten Isla nicht ganz unerwartet hinten rechts ersetzte, überraschten die Entscheidungen für Alper Potuk als Sturmspitze und Tolga Ciğerci statt Garry Rodrigues links außen umso mehr. Von Anfang an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Zwar hatten die „Kanarienvögel“ mehr Ballbesitz, der Gastgeber kam durch seine Konter allerdings insgesamt zu besseren Torchancen. Spätestens nachdem das Schiedsrichtergespann allerdings in der 40. Minute einen Treffer der Heimmannschaft wegen eines Stürmerfouls aberkannte, war kaum noch an ein vernünftiges Fußballspiel zu denken. Kleinere Fouls, Ellenbogeneinsatz, Rudelbildung und Beschwerden beim Referee ersetzten jede Art von Spielfluss und führten zu einer fünfminütigen Nachspielzeit, die durch erneute Verzögerungen weiter in die Länge gezogen wurde. Plötzlich meldete sich der VAR und erkannte auf ein Foul an Moses im Strafraum. Den fälligen Elfmeter schob Emre Belözoğlu allerdings in der neunten Minute der Nachspielzeit kläglich in die Arme von Fabien Farnolle. So ging es dann nach 55 Minuten torlos in die Pause.

Kaum Höhepunkte in Halbzeit Zwei

Personell unverändert ging es weiter, allerdings dauerte es erneut einige Zeit, bis die Zuschauer zum ersten Mal einen Torschrei auf den Lippen hatten. Ciğerci und Kaldırım vergaben nach knapp einer Stunde aber knapp. Fenerbahçe mühte sich zwar redlich, fand allerdings keine Möglichkeit, den fehlenden Zielspieler im Sturmzentrum zu ersetzen. Alper Potuk spielte durchaus auffällig, wich allerdings in der Regel auf die Flügel aus und ließ die Mitte verwaist. Nach 71 Minuten nahm Yanal ihn dann für Rodrigues vom Platz. Trotzdem stellte sich auch im weiteren Verlauf keine Verbesserung ein. Die Gelb-Blauen kombinierten sich zwar teilweise ansehnlich nach vorne, dann jedoch fehlte jeweils ein Abnehmer. Ozan Tufan gab zeitweise den verkappten Mittelstürmer, allerdings fand auch sein Versuch nicht den Weg in den Kasten. Ersun Yanals Misere zeigte sich auch in seinen weiteren Wechseln: für Ciğerci und Belözoğlu konnte er keine Stürmer bringen, sondern mit Jaílson und Arslan zwei reine Abräumer. Da auch Malatyaspor wenig einfiel, blieb es am Ende bei einem enttäuschenden 0:0. Damit rutscht Fenerbahçe auf den vierten Platz ab.