Die Türkei hat es geschafft! Das 0:0 nach einem durchwachsenen Spiel gegen Island reichte aus, um sich einen Spieltag vor Schluss schon das Ticket für die Europameisterschaft 2020 zu sichern! Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr in Istanbul.

Trainer Şenol Güneş setzte auf die perfekte Mischung aus sicherer Defensive und sturmgewaltigen Angreifern. Vor Torhüter Günok bildeten Çelik, Demiral, Söyüncü und Meraş die Viererkette. Tekdemir, Yokuşlu und Tufan sollten im Mittelfeld die Fäden ziehen. Mit seinem Offensivtrio Çalhanoğlu, Yılmaz und Ünder versprach man sich viele Torchancen.

Schon ab der ersten Spielminute war ersichtlich, wie nervös beide Mannschaften zu Werke gingen. Man tastete sich im Mittelfeld ab und hielt sich noch von den Strafräumen fern. In der achten Minute keimte erstmals Torgefahr auf, als Ünder den isländischen Schlussmann prüfte. Mehr Spielkontrolle hatten in der Anfangsphase die Isländer, die Gastgeber lauerten mehr auf schnelle Konter und wirkten wie eine Auswärtsmannschaft. Im strömenden Regen bemühten sich beide Teams um ein schönes Spiel, doch Zählbares sahen die Zuschauer lange Zeit nicht. In der 17. Spielminute probierte es die Türkei über Ünder im Doppelpass mit Yılmaz, aber die letzte Konsequenz fehlte. Nach einer halben Stunde hatten die Gastgeber die größte und eigentlich auch einzige Chance der Partie. Eine Flanke von Çelik erreichte Yılmaz, der den Ball nicht richtig drücken konnte und ihn halb mit dem Kopf, halb mit der Schulter erwischte. Die Kugel ging folglich wenige Zentimeter über den Kasten. Nach 45 intensiven, aber relativ ereignisarmen Minuten ging es mit einem folgerichtigen 0:0 in die Kabinen.

Es bleibt beim müden 0:0

Die zweite Halbzeit begann zunächst, wie die erste aufgehört hatte. In der 54. Minute wäre Yılmaz beinahe ein Überraschungstor gelungen. Eine missglückte Flanke drehte sich zum Tor und klatschte an die Latte. Auch in der 63. Minute fehlte nicht viel, als Tufans Schuss knapp über den isländischen Kasten ging. Zwingende Offensivaktionen blieben aber trotzdem Mangelware. Die Isländer waren überraschend passiv, obwohl sie wussten: Wenn wir hier nicht gewinnen, findet die EM 2020 ohne uns statt. Hohes Risiko gingen die Türken nicht, denn das torlose Remis genügte für die Qualifikation. Nach 80 Spielminuten hätte es beinahe die eiskalte Dusche für die Türkei gegeben. Eine Ecke brachte mächtig Gefahr und Demiral konnte den Ball in allerletzter Sekunde auf der Linie klären! Auch der Nachschuss kam gefährlich auf den türkischen Kasten. Nach dieser Doppelchance machte sich Nervosität im Türk Telekom Stadion bereit. Eine richtige isländische Schlussoffensive kam jedoch nicht auf. In der ersten Minute der Nachspielzeit gab es den zweiten Aluminiumtreffer der Türken, und auch diesmal war es eine verrutschte Flanke. Letztendlich gelang es ohne großen Schwierigkeiten, das 0:0 zu verteidigen. Durch das Remis ist klar: Die Türkei hat die Qualifikation zur EM 2020 geschafft!