Der deutsche Zweitligist St. Pauli steht im Namen seines Spielers Cenk Şahin in einem zwielichtigem Schatten. Auf Instagram hatte sich der Kiez-Kicker solidarisch mit der geplanten Offensive der türkischen Armee in Syrien geäußert. Der Verein distanzierte sich bereits. Die als konstant links bekannten Fans der Hamburger fordern den sofortigen Rauswurf.

Am Freitag postete St. Pauli-Spieler Cenk Şahin auf seinem Instagram-Account ein Bild der türkischen Flagge, darunter zwei Sätze auf türkisch, die die Verbundenheit mit dem heimischen Militär zeigen: "Unsere Gebete sind mit euch", dahinter der Kürzel für die bevorstehende Mission des Militärs, die kurz vor einem Angriff auf das syrische Grenzgebiet stehen. Während der Post in türkischen Medien nur mittlere Bedeutung fand, wurde das Thema in deutschen Medien schnell verbreitet. Wie der Hamburger Kiez-Klub in einem Statement unmittelbar nach dem Post Şahins schilderte, distanziere man sich als Klub komplett von den jüngsten Taten Şahin. Der Klub vertrete andere Werte als jene, die mit den Hintergründen dieses Posts zu tun haben. Von Vereinsseite ist ein Nachspiel für Şahin noch unklar, für die Fans ist dies dagegen klar.

Ultras fordern sofortigen Rauswurf

In einem offenen Brief an den Verein forderten die Ultras des FCSP den "sofortigen Rauswurf" von Cenk Şahin und dass dieser "nie wieder im Trikot des FC St. Pauli" auflaufe. Nach Ansichten der Fans sei Şahin bereits vor dem aktuellen Post mehrfach negativ zu diesem Thema aufgefallen. Besonders die Vergangenheit zum türkischen Vizemeister Başakşehir, dem eine nahe Verbindung zu Staatspräsident Erdoğan nahegelegt wird, spiele dabei eine große Rolle.

Foto: Martin Rose