Wenn am Montagabend Beşiktaş im heimischen Vodafone-Park Stadtnachbar Başakşehir empfängt, treffen die zwei größten Enttäuschungen der noch jungen Spielzeit aufeinander. Für Beşiktaş-Coach Abdullah Avcı ist des zudem ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub.

Im vergangenen Juni trennten sich die Wege von Abdullah Avci und Başakşehir. In zuvor fünf Jahren formte der heute 55-jährige Übungsleiter aus dem kleinen Vorstadtklub eine echte Spitzenmannschaft. Fast ununterbrochen belegten die "Eulen" einen Platz unter den ersten Fünf. Für die Teilnahme an der Champions League oder gar dem Gewinn der Meisterschaft reichte es aus verschiedenen Gründen aber nie. Im Sommer folgte der Wechsel zum 15-fachen türkischen Meister, wo jene Erfolge endlich bejubelt werden sollte. Doch die Trennung endete für beide Parteien bislang in einem Desaster. Bei Neu-Klub Beşiktaş funktioniert das von Avcı favorisierte Spielsystem noch nicht richtig. Vier Punkte aus vier Spielen und der verpatzte Auftakt in der Europa League gegen Bratislava bedeuten nach dem vergangenen Jahr einen erneuten Fehlstart der "Schwarzen Adler". Bei Başakşehir sieht es nicht besser aus: Der Vizemeister versprüht keinerlei Spielfreude, kam mit Müh und Not zu ebenfalls vier Punkten in der Liga. Am Donnerstag setzte es in der Europa League ein defitiges 0:4 beim AS Rom.

Am Montagabend kommt es somit zum derzeitigen Krisengipfel. Beşiktaş wird dabei vor heimischem Publikum den größeren Druck haben. Wie dem Klubumfeld zu entnehmen ist, wackele der Stuhl von Abdullah Avcı zwar noch nicht, doch möge das Spiel gegen den Vizemeister unbedingt gewonnen werden. Hoffnung macht zumindest die Statistik: Nur im Jahr 2010 konnte Başakşehir drei Punkte aus dem Vodafone Park entführen, ansonsten siegte meist der Gastgeber knapp. Definitv fehlen werden Abwehrchef Domagoj Vida und Arsenal-Leihgabe Mohamed Elneny nach ihren Roten Karten gegen Gaziantep. Dafür dürfte Routinier Atiba Hutchinson in die Startef rotieren – ob in der Verteidigung oder auf der Sechs, bleibt abzuwarten. Und auch Burak Yılmaz, dessen Heilungsprozess weiterhin stockt, bleibt vorerst außen vor.