Nachdem der BVB in der letzten Spielzeit einen Vorsprung von neun Punkten auf den FC Bayern verspielt hat, soll dieses Jahr alles anders werden. Die Meisterschaft ist das ambitionierte und folgerichtige Ziel. Dafür hat man am Borsigplatz viel Geld in die Hand genommen und den Kader vor allem in der Spitze verstärkt. Genau das könnte paradoxerweise zum größten Problem auf dem Weg zum Titel werden.

Während der Deutsche Rekordmeister sich täglich mit Fragen zu potentiellen Neuzugängen konfrontiert sieht, sind mit der Verpflichtung von Brandt, Hazard, Schulz und Rückkehrer Hummels die Transferaktivitäten beim BVB wohl abgeschlossen. Letzterer dürfte als neuer alter Abwehrchef gesetzt sein und auch Schulz geht als Linksverteidiger Nummer 1 ins Rennen. Weiter vorne hat Favre die Qual der Wahl. Im zentralen Mittelfeld tummelten sich schon letzte Saison Witsel, Delaney und Dahoud. Nun wird Weigl durch Hummels Verpflichtung wieder für seine Lieblingsposition auf der Sechs eingeplant. Bedeutet vier hochklassige Spieler für zwei Plätze oder sogar nur einen, sollte Favre von seinem bevorzugten 4-2-3-1 auf 4-3-3 wechseln.

Luxusprobleme in der Offensive
Noch größer ist die Auswahl in der Offensive. Kapitän Reus und Sancho dürften gesetzt sein. Daneben gibt es unzählige Bewerber für zwei bis drei Positionen. Die Neuzugänge Brandt und Hazard; Guerreiro, der beim Supercup überzeugte; Wolf, der eine hervorragende Vorbereitung absolvierte und der junge Bruun Larsen. Im Sturmzentrum heißen die Bewerber erneut Alcácer und Götze. Dabei zeigte Ersterer sich im Interview mit Sky unzufrieden mit seiner letztjährigen Jokerrolle, Götze wiederum soll sich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen.
Es wird also einige Arbeit auf Lucien Favre zukommen. Nur wenn der gewiefte Taktiker es schafft, Störgeräusche aus dem Luxuskader zu vermeiden, ist die Meisterschaft möglich.