Nicht nur seine Haarfarbe ist neu: Im österreichischen Trainingslager versprühte Galatasaray-Neuzugang Ryan Babel derartige Spielfreude, wie man sie nur zu besten Liverpool-Zeiten bestaunen konnte. Der Niederländer gilt als der große Gewinner der Vorbereitung und dürfte seinen Platz bei Fatih Terim bereits sicher haben.

Viele zweifelten als Galatasaray den Transfer von Ryan Babel Ende Juni öffentlich machte. Böse Zungen behaupteten, den Niederländer ziehe es nach dem halbjährigen Gastspiel in der Premier League bei Fulham nur in die türkische Süper Lig zurück, weil er für jene englische Eliteliga schlicht zu schwach sei. Dass es dann ausgerechnet Champions-League-Teilnehmer Galatasaray wird, unterstreiche Babels falsche Selbsteinschätzung, er sei immer noch ein Top-Star, der sich auf großem Parkett präsentieren müsse. Die vergangenen zwölf Tage, als Galatasaray im Rahmen der Saisonvorbereitung in den Österreicher Alpen weilte, verdeutlichen jedoch, dass Babels Kritiker vorerst zurückstecken müssen.

Drei Treffer in zwei Spielen 

In Anbetracht seiner rot-pinken Haarpracht, zu Beginn vom LIGABlatt als "Pinker Löwe" bezeichnet, stieg Babel in wenigen Tagen zum absoluten Gewinner des Trainingslagers auf. Einer Gala-Vorstellung gegen RB Leipzig, wo seine zwei Tore allerdings nicht zu einem Sieg reichten (2:3), folgte vor zwei Tagen der 3:1-Sieg gegen Girondins Bordeaux – wieder mit einem Babel-Tor zur Führung! Im System von Fatih Terim dürfte Babel seinen Platz auf dem linken Flügel bereits sicher haben. Ärgster Konkurrent bleibt dort Jimmy Durmaz, der ebenfalls gute Leistungen in Österreich zeigte, gegen "Goldstürmer" Babel aber chancenlos war. Gold? Ja, denn zur gestrigen Abreise färbte sich der Exzentriker seine Haare kurzfristig von pink in goldfarben um.