Das Derby-Wochenende mit den Stadtduellen zwischen Beşiktaş und Başakşehir sowie Fenerbahçe gegen Galatasaray ist vorbei. Punkte gewonnen und einen entscheidenden Schritt in der Tabelle entgegen den eigenen Zielen hat aber nur eine Mannschaft: Beşiktaş.

Beşiktaş-Präsident Fikret Orman sprach in Bezug auf die möglichen festen Verpflichtungen von den Leihspielern Ljajić und Kagawa nicht selten vom Erreichen der Champions League als abhängige Variable. Über Wochen schien dieses Ziel auf Grund der Dominanz Galatasarays und Başakşehirs, die auf den vordersten Plätzen ihre Kreise zogen, zu hoch gegriffen. Nach dem Wochenende ist klar: Beşiktaş ist im Kampf um die Königsklasse wieder voll im Geschäft. So weitestgehend enttäuschend die zweite Jahreshälfte 2018 lief, so imposant treten die "Schwarzen Adler" in 2019 auf, wo man weiterhin ungeschlagen ist. Neustes Opfer am Wochenende: Spitzenreiter Başakşehir, das bis zum Samstagabend selbst seit November 2018 ohne Niederlage war und in der Liga als beinahe unschlagbar galt. Zu Gute kam Beşiktaş erneut deren enorme Offensivkraft, in der Atiba und Burak diesmal die Weichen stellten und den Klub bei nun 60 Toren zur alleinigen besten Offensive der Liga vor Galatasaray (59 Tore) schossen.

Unentschieden hilft keinem weiter

Den "Löwen" dürfte der Sieg der "Adler" gegen den Tabellenführer eigentlich geschmeckt haben, bot sich doch nun am vergangenen Abend endlich die Gelegenheit, einen entscheidenden Schritt im Meisterrennen zu gehen und Başakşehir auf die Pelle zu rücken. Hätte der gestrige Gegner nicht Fenerbahçe geheißen und wäre man seit nunmehr 20 Jahren in Kadıköy nicht ohne Sieg, hätte es mit der Aufholjagd wohl auch geklappt. Aber so ging der Fluch beim Erzrivalen weiter und anstatt auf drei Punkte an Başakşehir heranzurücken, beträgt der Abstand nun immer noch fünf Punkte. Dass die "Kanarienvögel" dem ewigen Rivalen im Titelkampf ordentlich Salz in die Suppe spucken konnten, dürfte sie amüsiert haben. Dass allerdings auch sie aus dem Remis wenig Ertragbares mitnehmen können, eher weniger. Der erhoffte endgültige Befreiungsschlag im Abstiegskampf blieb ebenso aus wie die ernsthafte Chance Platz fünf, der wahrscheinlich für die Europa League berechtigen werde, zu erreichen.