Praktisch die komplette Saison verbrachte der 19-malige Meister Fenerbahçe im Tabellenkeller, landete zwischenzeitlich gar mehrmals auf einem Abstiegsplatz. Das europäische Geschäft wollen die "Kanarienvögel" aber noch nicht endgültig abschreiben. Helfen könnte ausgerechnet Erzrivale Galatasaray.

Als Trainer Ersun Yanal Ende des vergangenen Jahres das Amt von Interimscoach Erwin Koeman übernahm, gab der 57-Jährige als Saisonziel forsch den schnellen Klassenerhalt und anschließend die Qualifikation für die Europa League aus. Acht Spieltage vor Schluss dümpelt Fenerbahçe allerdings immer noch in der unteren Tabellenhälfte herum, wenn gleich die Abstiegszone mit vier Punkten Vorsprung auf den Tabellensechzehnten Göztepe etwas distanziert wurde. Vor dem Duell gegen Tabellennachbar Ankaragücü am Sonntag scheint die Aufholjagd auf Platz vier und dem damit verbundenen Europa League-Platz aber zu utopisch: Zwölf Punkte trennen momentan das dort platzierte Trabzonspor und Fenerbahçe, die Ende April im direkten Duell noch aufeinandertreffen. Bis auf das Stadtderby in einer Woche gegen Galatasaray gestaltet sich das Restprogramm Fenerbahçes mit vermeintlich leichteren Auswärtspartien (u.a. bei Kasımpaşa und Aufsteiger Erzurum) als durchweg machbar.

Bei Pokalsieg Galas rückt der Tabellenfünfte nach

Realistisch betrachtet, wird es aber auch im Falle einer Siegesserie schwer, die zwölf Punkte auf Trabzon aufzuholen. Vielleicht könnten allerdings auch weniger reichen: Gewinnt Galatasaray den Pokal (gestern 0:0 im Pokalhalbfinal-Hinspiel gegen Malatya) und wird in der Liga mindestens Vierter, wovon fast sicher ausgegangen werden kann, berechtigt der fünfte Ligaplatz ebenfalls zur Qualifikation an der Europa League. Auf Malatya, derzeitiger Tabellenfünfter, hat Fenerbahçe "nur" sechs Punkte Rückstand. Diese Aufholjagd lege schon eher im Bereich des Möglichen.