Eine kontroverse Schiedsrichterentscheidung und abgezockte Portugiesen, die die Fehler eiskalt ausnutzen, sorgten am Ende für Galatasarays 1:2-Heimniederlage im Europa-League-Spiel gegen Benfica Lissabon und einer damit denkbar schlechten Ausgangslage für das Rückspiel in der kommenden Woche.

Fatih Terim tauschte im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Trabzon auf lediglich einer Position: Fernando begann für Donk auf der zentral-defensiven Mittelfeldposition neben Ndiaye und Belhanda im 4-3-3-System.

Im Duell der beiden Rekordmeister ihrer Länder hatte Galatasaray zu Beginn der Partie, mit dem etwas höheren Tempo der Portugiesen, merklich Mühe, überstanden diese Phase aber Schaden. So kontrollierten die "Löwen" bereits nach 15 Minuten das Spiel deutlich besser, ließen den Ball gut laufen und kamen zu ersten Chancen: Luyindama nach einem Abpraller und Onyekuru im Anschluss an die darauffolgende Ecke von Belhanda hatten dabei die besten Möglichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt war die extrem kleinlich ausgelegte Spielführung von Schiedsrichter Manzano bereits zu erkennen, in der 26. Spielminute stand der spanische Referee dann voll im Fokus: Nach vermeintlichem Handspiel von Marcão zeigte Manzano auf den Punkt – im 22. Europacupspiel der bereits neunte Strafstoß, den Manzano aussprach. Benficas Salvio (27.) war’s egal und ließ Muslera mit einem harten Flachschuss ins linke Eck keine Chance – 0:1! Von der aufkommenden Spielpräsenz bestätigt, war Galatasaray nach der kalten Dusche um eine sofortige Antwort bemüht, scheiterte in Person von Fernando (35.) zunächst noch an Benfica-Keeper Vlachodimos.

Seferović nutzt Fehler eiskalt

Nach der Pause köpfte der aufgerückte Luyindama (54.) nach Hereingabe von Nagatomo Galatasaray zurück in die Partie und stellte auf 1:1. Durch teilweise schauspielerwürdigen Einlagen mancher Benfica-Profis gepaart mit der nicht immer klar erkennbaren Linie des Schiedsrichters, ließen sich die "Löwen" trotz des ausgeglichenen Spielstands zunehmend aus der Ruhe bringen; so auch nur zehn Minuten nach dem Ausgleichstor: Begünstigt durch einen Stellungsfehler Marcãos erreichte Seferović (64.) einen langen Ball aus der eigenen Hälfte, behielt vor dem heraustürmenden Muslera die Nerven und brachte die Gäste erneut in Führung. In den Schlussminuten scheiterte noch Luyindama mit einem weiteren Kopfball am Doppelpack und erneuten Ausgleich.