Erst im Sommer 2017 hatte Paris Saint-Germain (PSG) das brasilianische Ausnahmetalent Neymar für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro beim FC Barcelona eingekauft und in einem Fünfjahresvertrag bis 2022 verpflichtet. Die Summe schlug hohe Wellen in den Medien und ein Aufschrei der Empörung rüttelte an den Gepflogenheiten der Fußballwelt. Nie zuvor hatte ein Verein so viel Geld für einen Spieler auf den Tisch gelegt.

Kaum ein Jahr ist vergangen, da sorgt der bis dato teuerste Transfer der Fußballgeschichte erneut für Schlagzeilen. Nun berichten spanische und französische Medien, dass Real Madrid für den 26-Jährigen Neymar 310 Millionen Euro bieten wolle. Die Meldung wurde befeuert durch Cristiano Ronaldos Wechsel von Real Madrid zu Juventus Turin im Sommer 2018. Dem Verein fehle es nun an einem neuen Superstar. Eine Lücke, die Neymar füllen könnte, denn der Stürmer beherrscht die typischen Stärken des brasilianischen Fußballs in Perfektion. Kreativität, Geschick, Präzision und Tempo – Eigenschaften, mit denen sich Neymar nicht erst seit dem siegreichen Finalspiel der UEFA Champions League 2014/15 an die Spitze der begehrtesten Spieler der Welt geschossen hat.

Möglich sei ein Vereinswechsel durch eine spezielle Klausel, die bei Vertragsunterzeichnung vereinbart worden war, wonach Neymar für einen bestimmten Betrag den Verein wechseln könne. Die Gerüchteküche brodelt bereits seit Längerem, auch weil die Beziehungen zwischen dem PSG und Neymar von Anfang an nicht besonders herzlich gewesen seien, wie es in den Berichten heißt.

Real Madrid dementierte die Behauptungen mit einer knappen Klarstellung auf der vereinseigenen Webseite, doch die Spekulationen reißen nicht ab. Neymar selbst reagiert zunehmend gereizt auf die Transfergerüchte und hält sich mit Äußerungen eher bedeckt. Angesichts seiner Erfolgsgeschichte im PSG ist ein so plötzlicher Weggang aus Paris auch eher wenig wahrscheinlich. Immerhin hat der passionierte Stürmer in 46 Spielen bereits 41 Tore für die französische Mannschaft erzielt. Eine Spielerbilanz, die eher für eine nach oben hin offene Fußballerkarriere innerhalb des PSG spricht.

Ob sich der Ehrgeiz des Newcomers mit Millionenbeträgen tatsächlich so weit steigern lässt, dass er seinen Verein Hals über Kopf verlässt, bleibt abzuwarten, dürfte jedoch seinem erfolgsorientierten Ehrgeiz nicht gerecht werden. Wer glaubt, dass sich Neymar mir nichts dir nichts mit dieser Summe ganz einfach aus dem Staub macht, hat die Regeln des Spiels möglicherweise nicht verstanden. Schließlich können noch so hohe Ablösesummen den Sieg eines Pokals kaum ersetzen. Fest steht nur, dass zurzeit niemand mit Sicherheit sagen kann, ob Neymar tatsächlich nach Spanien gehen wird, oder ob der PSG ihn überhaupt ziehen lässt.