Ein denkwürdiger und zutiefst abgründiger Tag liegt hinter dem amtierenden Vizemeister Fenerbahçe. Nach schwachem Saisonstart mit lediglich acht Punkten aus acht Spielen und der jüngsten Suspendierung von Nabil Dirar, Aatif Chahechouhe und Volkan Demirel hat nun Präsident Ali Koç erstmals öffentlich Stellung bezogen – und die Ausführungen des 51-Jährigen könnten drastischer kaum sein.

Zunächst einmal erklärte Koç den Rausschmiss von Klubikone Volkan Demirel. Dieser habe neben einer grundsätzlich trotzigen Einstellung allen voran durch einen Eklat auf dem Trainingsplatz der "Kanarien" gesorgt. Demirel soll beleidigend auf einen der niederländischen Co-Trainer losgegangen sein – und auch gegenüber Koç selbst ausfallen geworden sein.

Unprofessionalität an allen Enden

Nabil Dirar habe nach seinem letzten Einsatz beim Spiel bei Göztepe den Ernst der Lage des 19-fachen Meisters nicht begriffen und stattdessen den "Pausenclown" gespielt, woraufhin ihn Cocu nicht mehr berücksichtigte. Chahechouhe soll sich anschließend mit Dirar solidarisiert haben und gegenüber dem Trainerteam gefordert haben, dass Dirar in den Kader zurückkehrt.

Den größten aller Skandale aber leisteten sich Assistenztrainer, die zum einen Internas an Dritte weitergaben, zum anderen aber dafür sorgten, dass die Belastungssteuerung im Training intransparent war und Cocu keine Informationen darüber erhielt, dass Spieler teilweise vor wichtigen Spielen übermüdet waren. Auch soll in der Kabine vor dem Spiel gegen Beşiktaş ein Teppich ausgerollt worden sein, in dem Cocu im Falle einer Niederlage herausgetragen werden sollte.

Bis zur Rückrunde erhielt Cocu außerdem eine Jobgarantie. Koç lobte die Professionalität und Akribie, mit der der Niederländer in Kadıköy arbeitet. Entsprechende Ergebnisse würden sich folgerichtig einstellen.