Dass die Verkündung seines bald beginnenden Engagements bei Real Madrid derart hohe Wellen schlagen würde und seinen Traum der Weltmeisterschaft in Russland beenden würde, hätte sich der inzwischen ehemalige Nationaltrainer Spaniens Julen Lopetegui wohl nicht zu denken gewagt, anderenfalls hätte er mit eben jener Verkündung wohl noch gewartet. Doch der 51-Jährige entschied sich anders – der Rest ist bereits jetzt Geschichte.

Mit drastischen Worten erklärten Verbandschef Rubiales den Rauswurf: "Wir sehen uns dazu verpflichtet, den Trainer zu entlassen. Es ist eine sehr schwierige Situation für uns." Zwei Tage vor dem ersten Spiel des Mitfavoriten gegen Europameister Portugal ein echter Paukenschlag. Zumal Lopetegui keinesfalls vertragswidrig handelte, sondern lediglich von einer Ausstiegsklausel in seinem Arbeitspapier Gebrauch machte.

Hierro übernimmt – vorerst

Es übernimmt kurzfristig der ehemalige Real-Star Fernando Hierro. Dieser ist bereits seit November Sportdirektor des Verbandes und war somit in den vergangenen Wochen und Monaten nah dran am Team. Ob der einstige Innenverteidiger aber in so kurzer Zeit ein Team formen kann, dass nach zuletzt enttäuschenden Endrunden wieder um den Titel mitspielen kann, scheint fraglich.

Und sowieso: Hierro scheint keine langfristige Lösung zu sein. Schon heute kursieren bringt "Northern Echo" mit Rafael Benítez einen neuen Mann ins Spiel, der nach der Endrunde in Russland übernehmen soll. Aktuell steht der ehemalige  Liverpool-Coach noch bei Newcastle unter Vertrag. Doch Verträge sind heutzutage Schall und Rauch – wie man in Spanien schmerzlich erfahren musste.