Selten wurde eine Wahl eines Präsidenten eines Fußballklubs mit derartigen Hoffnungen verbunden, wie die von Ali Koç. Nicht wenige im Lager Fenerbahçes sehen in Koç nicht weniger als den heiß ersehnten Heilsbringer, der den Klub nach Jahren der Tristesse zurück an die Spitze der türkischen Klubfußballs führen soll. Doch wofür steht der Unternehmer eigentlich?

Das Hauptaugenmerk Koçs liegt erst einmal auf der Entschuldung des Traditionsklubs. Kurzfristig will der millionenschwere Koç 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Diese sollen allerdings nicht blind investiert werden, sondern zur nachhaltigen Konsolidierung der "Kanarien" beitragen. Koç betonte, dass er den Klub langfristig entschulden will, dies aber in einer einzigen Amtszeit kein realistisches Ziel sei.

Scouting und Jugendarbeit im Fokus

Ein weiterer, wichtiger Punkt im Konzept des 51-jährigen ist die Intensivierung der Jugendarbeit. Das stolze Fußballland der Türkei dürfte grundsätzlich zahlreiche Talente hervorbringen, gerade in der Millionenmetropole Istanbul. Doch das vorhandene Potential wird bislang kaum bis gar nicht ausgeschöpft – dies soll sich nun ändern. Koç will unter anderem mit einer eigenen Jugendakademie Früchte ernten.

Auch das Scouting außerhalb der Türkei, insbesondere in Deutschland, soll ausgeweitet werden. Die zahlreichen, in Deutschland ausgebildeten Deutsch-Türken sollen bereits in frühen Jahren für Fenerbahçe gewonnen werden. Auch die Gründung eines Farmteams in Deutschland ist weiterhin nicht vom Tisch. Generell will Koç ein junges, dynamisches Image aufbauen – mit talentierten, ambitionierten Spielern, die mit Herz und Leidenschaft für Fenerbahçe spielen.