Das diesjährige DFB-Pokalfinale hatte eine der größten Überraschungen der jüngsten deutschen Fußballgeschichte zu bieten. Mit einem verdienten 3:1 schlug die Frankfurter Eintracht den hochfavorisierten Branchenprimus aus München und sicherte sich somit den ersten Titel seit 30 Jahren. Wenngleich nach Schlusspfiff mit gutem Grund über die mögliche Elfmeterszene in der Nachspielzeit diskutiert wurde, lässt einen der Sieg der Hessen doch ein Stück weit wieder an Fußballromantik glauben.

Dass Vieles zusammenkommen muss, um in einem Finalspiel gegen die Bayern zu bestehen, machte Eintracht-Coach Niko Kovač schon vor Anpfiff deutlich. Und doch sollte der Sieg der Eintracht unter dem Strich alles andere als unverdient sein. Die Hessen nahmen ihr Herz in beide Hände, kämpften um jeden Grashalm. Klischees, die einerseits zwar immer gefordert werden, wenn ein Underdog dem Favoriten Paroli bieten sollte, auf der anderen Seite aber selten ausreichen, um am Ende siegreich vom Platz zu gehen.

Im Falle der Eintracht aber sollte es reichen. Frankfurt verfolgte einen konsequenten, klugen Matchplan, der nicht nur die Arbeit gegen den Ball beinhaltete, sondern auch temporäre höchst effektive Nadelstiche. Der kroatische Doppelpacker Ante Rebić krönte sich zum unumstrittenen Held von Berlin, Abwehr-Ass David Abraham zum Fels in der Brandung und Makoto Hasebe zum japanischen Muster-Feldherrn. Es mutet schon fast zu kitschig an, dass ausgerechnet der künftige Bayern-Coach Niko Kovač seinen künftigen Arbeitgeber auscoachte.

Und doch sind es eben genau diese Geschichten, für die wir den Fußball so lieben. David schlägt Goliath, Anakin Skywalker kämpft die Sith nieder, bevor er sich ihnen anschließt. Danke Eintracht, zahvaliti Niko Kovač!