Mit einem peinlichen und ernüchternden 0:2 ist Galatasaray trotz 2:1-Sieg im Hinspiel im Pokal-Halbfinale an Akhisar gescheitert. Fatih Terim hatte vor Anpfiff mit gleich neun Wechseln im Vergleich zum 2:0-Sieg im Spitzenspiel gegen Başakşehir aufhorchen lassen – und sich hiermit gnadenlos verzockt. Allen voran der Einsatz von Linksverteidiger Iasmin Latovlevici stieß bei vielen Fans auf Unverständnis. Und dieses sollte sich im weiteren Spielverlauf auch bemerkbar machen.

Latovlevici, der als Ersatzmann von Nagatomo in der Liga nur äußerst sporadisch zu Einsätzen kommt, hatte zugegebenermaßen nicht gerade einen Sahnetag erwischt. Das 0:1 aus Sicht der Terim-Elf wurde über seine Seite eingeleitet und auch offensiv konnte der Rumäne keinerlei Akzente setzen.

Waren die Pfiffe gerechtfertigt?

Ein ums andere Mal segelten die Flanken des 31-Jährigen unerreichbar für alle Mitspieler ins Seitenaus. Auch nahm Latovlevici immer wieder das Tempo aus dem ohnehin lahmenden Offensivspiel des Rekordmeisters. Zu viel für das zunehmend ungehaltene Heimpublikum.

Latovlevici wurde Mitte der zweiten Halbzeit bei jedem Ballkontakt mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht. Angesichts des Spielstandes, ein Tor hätte Galatasaray zur Verlängerung gereicht, eine völlig destruktive Aktion des ansonsten so positiv frenetischen Publikums. In einer Phase, in der die Mannschaft, spätestens nach dem Platzverweis gegen Maicon, jede Unterstützung nötig gehabt hätte, konzentrierten sich Teile der Fanszene nur auf den Linksverteidiger. Szenen, die maximal unnötig waren – aber irgendwie zum gebrauchten Abend des Tabellenführers passten. Im Sommer stehen die Zeichen auf Trennung. Ein Schritt, der für beide Seiten wohl der richtige wäre.