Im Lager der "Kanarien" ist nach der ernüchternden 2:3-Heimniederlage gegen Akhisar auch eine Grundsatzfrage über die Torhüterposition entbrannt. In Abwesenheit von Volkan Demirel hat Carlos Kameni einmal mehr nicht glänzen können, wenngleich ihn bei keinem der drei Gegentreffer eine direkte Schuld zugesprochen werden kann. Und doch: Zuletzt sechs Gegentore aus zwei Partien widersprechen dem Selbstverständnis der türkischen Traditionsklubs.

Mit nun 13 Gegentreffern in neun Spielen weist der Neuzugang aus Málaga einen Gegentorschnitt von 1,44 auf. Viel problematischer als der im Grunde solide Schnitt ist aber, dass Kameni in den seltensten Fällen Spiele für Fenerbahçe gewinnt, wie beispielsweise beim 3:0-Heimsieg gegen Alanyaspor. An Tagen, an denen defensiv allerdings Chaos herrscht, brauchen die "Kanarien" einen Torhüter, der ihnen die sprichwörtlichen Kohlen aus dem Feuer holt.

Auch Demirel nicht unumstritten  

Der 34-jährige Kameruner musste spielen, da Platzhirsch Volkan Demirel gesperrt war. Der 36-Jährige hatte sich beim Pokalspiel bei Beşiktaş einen völlig unnötigen Platzverweis eingehandelt und war daher zum Zusehen verdammt.

Doch auch Volkan Demirel, seit 2002 bei Fenerbahçe und inzwischen eine feste Institution, ist schon allein aufgrund seines Alters keine Langzeitlösung mehr. 17 Gegentore in 15 Süper-Lig-Spielen entsprechen zwar einem noch immer starken Schnitt von 1,13, doch langsam aber sicher könnte Fenerbahçe den Generationswechsel einleiten – zumal Demirels aktueller Vertrag im Sommer endet und sich Kocaman noch nicht zu seinem Routinier bekannt hat.