Mit 0:5 musste sich Beşiktaş im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Bayern geschlagen geben. Die Tore für den deutschen Rekordmeister erzielten Thomas Müller (2), Robert Lewandowski (2) und Kingsley Coman. Der amtierende türkische Meister haderte indes insbesondere mit der spielentscheidenden Szene nach rund einer Viertelstunde.

Im Vergleich zum 1:1 bei Konyaspor brachte Şenol Güneş gleich vier neue Akteure. Quaresma, Vida und Adriano begannen für Gönul, Lens und Arslan. Auf der Gegenseite sorgte Jupp Heynckes durchaus für eine Überraschung, da er die beiden Oldies Arjen Robben und Franck Ribéry zunächst auf der Bank Platz nehmen ließ.

Bayern beginnt druckvoll

Die Münchner begannen wie erwartet durchaus offensiv, doch Beşiktaş verstand es zunächst, keine Hochkaräter für den Sieger von 2013 zuzulassen. Doch dann kam bedauerlicheweise der Auftritt von Domagoj Vida: Nach einem Fehlpass von Hutchinson zog Vida gegen Robert Lewandowski die Notbremse, wurde folgerichtig vom Platz gestellt und leistete seinen Mitspielern somit einen Bärendienst.

Und doch waren es die Gäste, die schon bald den Torschrei auf den Lippen hatten. Allerdings verlor Vágner Love (19.) nach feiner Einzelleistung schließlich frei vor Bayern-Keeper Sven Ulreich die Nerven. Die Bayern erhöhten nun den Druck – und Beşiktaş-Torwart Fabricio musste gleich mehrmals eingreifen. Doch die "Schwarzen Adler" blieben zunächst im Spiel, hätten sogar durch eine Quaresma-Chance (39.) in Führung gehen können.

Müller trifft – das Unheil nimmt seinen Lauf

Kurz vor der Pause passierte es dann aber doch: Nach Coman-Solo tauchte über den Umweg Alaba Thomas Müller (43.) frei vor dem Gästetor auf – und der deutsche Nationalspieler hatte aus kurzer Distanz nur wenig Mühe den Führungstreffer zu erzielen. Der Bann war offenbar gebrochen und die Güneş-Elf wurde angesichts des unglaublichen Mehraufwands zu zehnt zunehmend müde. So hatte Bayern im zweiten Durchgang im Grunde leichtes Spiel. Spätestens als Coman (52.) nach Lewandowski-Vorlage und wenig später Müller (66.) nach Kimmich-Flanke auf 3:0 stellten, war die Begegnung im Grunde durch.

Bayern gnadenlos

Doch die Bayern nutzten ihre nummerische Überzahl weiter gnadenlos aus. Einen Hummels-Schuss konnte Fabricio nur nach vorne abwehren. Dort lauerte jedoch Lewandowski (79.), der den vierten Bayern-Treffer besorgte. Und dem Polen (87.) gehörte auch der Schlusspunkt, als er nach Müller-Querpass zum 5:0 einschob.

Unter dem Strich stand ein zweifellos verdienter Sieg der Bayern, der aber bedingt durch die berechtigte rote Karte gegen Vida deutlich einfacher zu Stande kam, als es gegen elf "Schwarze Adler" der Fall gewesen wäre. Das Rückspiel wird somit nur noch statistischen Wert haben. Jedoch wird die Güneş-Truppe hier die Chance haben, den Eindruck von München wieder zu korrigieren. Eine Chance, die man auch angesichts der Fans im Vodafone Park unbedingt wahrnehmen muss.