Als vor der Saison Wayne Rooney von Manchester United zum FC Everton zurückkehrte, kam dies einem ersten Schritt in Richtung Karriereende gleich. Klar, es gibt im Weltfußball schlechtere Adressen als den Heimatverein Rooneys. Und doch wird eine Karriere, zu deren Anfang die englische Presse mit Superlativen nur so um sich warf, verhältnismäßig unspektakulär enden.

Groß waren die Erwartungen an Rooney, als er Anfang der 2000er-Jahre wie Phönix aus der Asche emporgekommen war. Hoffnungen wurden geschnürt, mit Rooney, Beckham, Gerrard und anderen endlich den ersten WM-Titel seit 1966 einzufahren. Die Jahre sollten zeigen, dass dies ein frommer Wunsch bleiben sollte. Ein Rooney allein sollte nicht genug sein für eine äußerst durchwachsene englische Nationalmannschaft, die bei der letzten EM sogar von Fußballzwerg Island ausgeschaltet wurde.

Die Generation danach

Für Rooney ist die Nationalmannschaft inzwischen Geschichte. Und so liegt die Last auf neuen Schultern. Schultern, die ähnlich medial gehypt werden – und doch schon aufgrund der Vielzahl an Hoffnungsträgern eine goldene Ära prägen könnten. Die souveräne WM-Qualifikation verdankt England einer ganzen Reihe an inzwischen etablierten Nachwuchskräften, denen bis zum Titel alles zuzutrauen ist. Doch auch nach Harry Kane, Dele Alli, Marcus Rashford oder Jesse Lingard stehen schon die nächsten Youngster in den Startlöchern.

Jugendteams holen Titel über Titel

Es ist kein Zufall, dass der englische Nachwuchs die U17-WM, die U20-WM und auch die U19-EM gewann. Die U17-Talente scheiterten im Finale erst im Elfmeterschießen gegen Spanien. In den letzten zehn Jahren standen englische Jugendteams insgesamt 15 Mal in Halbfinals von internationalen Turnieren – ein Wert, der nur von Spanien übertroffen wird. Und die Vielzahl an Talenten bleibt auch internationalen Scouts nicht verborgen. Flügelflitzer Jadon Sancho wechselte im Sommer zu Borussia Dortmund – sein Landsmann Rhian Brewster, der Torschützenkönig bei dem U17-WM in Indien wurde, könnte bald nachziehen.

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Modernste Infrastruktur als großes Plus

Dass ein Investment in die Jugend inzwischen alternativlos ist haben die englischen Klubs erkannt. Paradebeispiel ist wohl Manchester City, das für insgesamt 250 Millionen Euro ein Nachwuchsleistungszentrum eröffnet hat. 16 Rasenplätze, sechs Schwimmbäder und ein eigenes Stadion: Hiervon können in Deutschland einige Zweitligaklubs nur träumen.

Und es lohnt sich: Sancho wurde für viele Millionen nach Dortmund verkauft, weitere Talente wie Tosin Adarabioyo oder Phil Foden aber dürfen auf den Durchbruch bei City hoffen. Der Hype, der einst auf Wayne Rooney alleine einprasselte, wird nach und nach neu entfacht. Und die Aussichten könnten rosiger kaum sein. Es darf geträumt werden im Mutterland des Fußballs. Die Weichen sind gestellt!- der Zug muss nur noch abfahren.