Serie A: Ein anderer Meister als Juventus Turin?

Die vergangenen sechs Jahre sind in Bezug auf das Meisterschaftsrennen der Serie A schnell erzählt. Der Meister hieß am Ende immer Juventus Turin – und dies mit mehr oder weniger großem Abstand stets souverän. Nach Juves 1:2-Heimniederlage gegen Lazio Rom darf in Italien nun erstmals wieder gehofft werden: Darauf, dass sich ein spannendes Meisterschaftsrennen entwickelt, in dem mindestens vier Mannschaften höchste Ambitionen anmelden.

Der Elfmeter-Fehlschuss von Paolo Dybala in der siebten Minute der Nachspielzeit gegen Lazio Rom hatte Symbolcharakter: Er zeigte, dass diese Saison für die alte Dame eben nicht zum Selbstläufer gen Titel werden wird. Zuvor hatte Lazio die Juve-Führung durch zwei Tore des Ex-Dortmunders Ciro Immobile ad absurdum geführt – und nach 90 Minuten entführten die im starken 3-5-1-1 agierende Laziali nicht einmal unverdient drei Punkte aus dem Allianz Stadium und zog nach Punkten mit dem letztjährigen Doublesieger gleich.

Startrekord für Neapel

Neben Lazio und Juventus darf allen voran der SSC Neapel auf die erste Meisterschaft nach 1990 hoffen. Mit dem 1:0-Sieg bei AS Rom gelang dem Team von Maurizio Sarri der achte Sieg im achten Spiel – und Verteidiger Raul Albiol hält einen Titelgewinn für keinesfalls ausgeschlossen. Er sagte jüngst dem „Kicker“, dass man bei Konservierung der aktuellen Form durchaus die Möglichkeit habe, den Scudetto zu gewinnen.

Hinter Neapel und vor Juventus und Lazio rangiert Inter Mailand, das durch den Last-Minute-Derbysieg gegen den AC Mailand nur zwei Punkte weniger als Neapel aufweist. Auch die Mannschaft um Superstar Icardi macht sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation in Italien weiter entwickelt. Die Tristesse eines Juve-Alleingangs allerdings bleibt dieses Jahr wohl aus.