Zwischenfazit zur Länderspielpause: Bundesliga

In der Bundesliga gab es nach sieben Spieltagen schon so manche Anekdote. Allen voran die Münchner Bayern sorgte durch die frühe Entlassung von Carlo Ancelotti für einen absoluten Paukenschlag. Ob in dieser Saison die Dominanz des Rekordmeisters erstmals wieder gebrochen werden kann, wird in erster Linie vom alten Widersacher aus dem Ruhrgebiet abhängen: Borussia Dortmund startete stark in die Saison – und doch ist auch beim BVB noch nicht alles Gold was glänzt.

Der neue Dortmunder Trainer Peter Bosz lässt die Borussia deutlich höher agieren, als sie dies noch unter Thomas Tuchel tat. Und die Seinen belohnen diesen mutigen Taktik-Kniff bislang mit einer tollen Bilanz von sechs Siegen aus sieben Begegnungen. Die Entdeckungen der bisherigen Spielzeit dürften dabei Nuri Şahin und Maximilian Philipp heißen. Şahin erlebt so etwas wie eine persönliche Renaissance und agiert als zentraler Spielmacher wie zu besten Zeiten. Auf der linken Seite hat sich Maximilian Philipp, genannt "Milli", in Abwesenheit von André Schürrle und Marco Reus festgespielt. Der Newcomer vom SC Freiburg hat bereits vier Tore und zwei Vorlagen vorzuweisen – ein Bestwert, der mannschaftsintern nur von Superstar Aubameyang (8 Tore/1 Assist) überboten wird.

Die Bayern auf der Suche nach sich selbst

Es ist lange her, dass man bei den Münchnern derart viele Schwächen ausmachen konnte. Ob die Demission von Ancelotti und das Comeback von Jupp Heynckes die Lösung des Problems bewirken, bleibt abzuwarten. Mit acht Toren aus den bisherigen sieben Spielen zeigt Robert Lewandowski indes auf beeindruckende Art und Weise, dass er sich von der Formkrise der Kollegen losgelöst weiterhin auf Weltklasseniveau bewegt.

Hannover überrascht, Bayer enttäuscht

Eine unerwartet starke Runde spielt bisher der Aufsteiger aus Hannover. 96-Trainer André Breitenreiter hat es geschafft, eine geschlossene und defensivstarke Mannschaft zu formen, die in dieser Form für jeden Gegner äußerst unangenehm zu bespielen ist. Die erst vier kassierten Gegentore sind der zweitbeste Wert der Liga. In Leverkusen hingegen dachte man nach einer schwachen Vorsaison unter dem neuen Trainer Heiko Herrlich an alte Erfolge anknüpfen zu können – ein Trugschluss bis hierhin. Die Abgänge von Ömer Toprak, Hakan Çalhanoğlu und Chicharito konnten bislang nur unzureichend kompensiert werden.

Angst in Köln und Bremen

Im Tabellenkeller stecken mit dem 1. FC Köln und dem SV Werder Bremen zwei Traditionsvereine fest. Weder der FC, noch die Mannen von der Weser haben es bislang geschafft einen Saisonsieg einzufahren. Gerade für die Domstädter steht angesichts von sechs Punkten Rückstand auf Relegationsplatz 16 ein arbeitsintensiver Herbst an.

Aubameyang vs. Lewandowski vs. Werner?

Wie in den vergangenen Jahren bahnt sich im Kampf um die Torjägerkanone ein Zweikampf zwischen den schon genannten Pierre-Emerick Aubameyang und Robert Lewandowski an. Einzug Leipzig-Angreifer Timo Werner (5 Treffer) wäre es zuzutrauen, aus diesem Zwei- einen Dreikampf zu machen. Seine Leipziger stehen auch in Saison zwei nach dem Aufstieg derzeit auf einem Champions-League-Rang.