Analyse: Wie Arda Turan die Halbmond-Sterne bekriegt

Der Konflikt zwischen Arda Turan und dem schwächelnden Nationaltrainer Fatih Terim schadet den Türken enorm. Geht es nach dem früheren Schiedsrichter Erman Toroğlu, so möchten "geheime Hände" zusammen mit Arda Turan den "Imperator" des türkischen Fußballs schnellstens stürzen. Für den ehemaligen Beşiktaş-Zauberer Sergen Yalçın sollte Arda Turan indes schnellstens "in seinen alten Modus zurückschalten". Eine Analyse von LIGABlatt!

Auch wenn Arda Turan bei den Katalanen gut spielen und angekommen sein mag, hat er sich im Nationaltrikot längst zu weit aus dem Fenster gelehnt und versucht seither über TV-Auftritte den schuldlosen Lamm zu spielen. Der bediente Fatih Terim hingegen wird wegen seiner Haltung sehr scharf kritisiert.

Allerdings kommt die Welle der harten Worte genau von Kolumnisten jener Medienanstalten, die Arda Turan vor wenigen Tagen als Studiogast einluden und ihn die Eskalation mit Fatih Terim aus seiner Sicht erzählen ließen. Dabei gab sich der Mittelfeldspieler geschult diplomatisch und wirkte im Fernsehen wie ein Freund von Terim. Uns überzeugten seine Erklärungen aber nicht.

Spästestens nach der bedenklichen 0:2-Niederlage in Island hat Fatih Terim hingegen diejenigen Unterstützer verloren, die ihm im Zerwürfnis mit der Nummer 10 der Halbmond-Sterne bisher Rückendeckung gaben. Somit hat in diesem Streit Arda Turan die besseren Karten. Ob er diese Situation zu seinem Gunsten nutzen kann, ist schwer zu beantworten. Wir glauben aber, dass es eine ganz andere Masche gibt. Fatih Terim soll vielleicht angesichts der prekären Situation den Posten räumen, doch warum sollte gerade ein kalkülhafter Arda Turan das Sagen haben. Ein vermeintlicher Führungsspieler, dem nicht mehr einfällt außer ständig zu sagen "es ging nie um eine Prämie". Diese Aussage nehmen ihm ohnehin nicht alle Fans ab. Wir schon gar nicht!

"Arda will und wird sich rächen"

Einzig die ebenfalls umstrittenen TV-Fußballexperten Erman Toroğlu und Sergen Yalçın sehen eine völlig andere aber brandgefährliche Entwicklung der Dinge. So argumentierte der aufgebrachte Ex-Schiedsrichter in einer Livesendung nach dem 0:2 in Island, dass Arda Turan mit seiner Haltung und seinen Spielchen weit mehr plane als man sehen könne. Mit  "Arda will und wird sich rächen" schockte Toroğlu gleich zu Beginn die Zuschauer. Genau dieser verschwörerischen Version kann man allerdings stückweit Glauben schenken, denn von nun an wird es bei den Türken entweder ein Arda Turan samt neuem Cheftrainee geben oder Fatih Terim schafft es, diesen "Putschversuch" zu vereiteln.

Arda Turan kann die Mannschaft nicht führen 

Sergen Yalçın legte Arda Turan aber relativ gelassen und besonnen nahe, seinen "alten Modus" wieder einzunehmen. Schließlich sei ein Spieler erst dann ein Star, wenn er im Dresss der Nationalmannschaft Spiele gewinnen lässt – und genau dieser Umstand erlaubt uns die Kritik an der Person Arda Turan. Die aussortierte Nummer 10 ist innerhalb der Nationalmannschaft weder ein umjubelter Held, noch ein erfolgreicher Spielführer. Was ihm aber gut gelingt ist das Posten von Sprüchen und Statements auf Instagram. Daran sollte es aber längst nicht mehr liegen. Es steht um den türkischen Fußball leider sehr schlecht. Danke dafür an alle Beteiligten!